„Früher war es lustiger“
Peter Pilz wurde überraschend abgewählt. Wir haben ihn gebeten, über sein politisches Leben Bilanz zu ziehen. Ein Gespräch über Linkspopulismus, Uga-Uga-Männer und 31 Jahre im Parlament

Foto: Heribert Corn
Beim fünften Anruf haben wir aufgehört mitzuzählen. Fast zwei Stunden lang sprach Peter Pilz am Montagvormittag mit dem Falter, unterbrochen von Journalistenanfragen und „Wie geht’s dir?“-Soli-Anrufen von Parteifreunden.
Die Entscheidung des grünen Bundeskongresses, dass Pilz nicht mehr für die Grünen in den Nationalrat ziehen wird, sondern durch den jungen Abgeordneten Julian Schmid ersetzt wird, ist gerade einmal 18 Stunden alt. Während der grüne Aufdecker in seinem Büro im grünen Parlamentsklub in der Löwelstraße auf die Falter-Fragen antwortet, gibt die grüne Spitzenkandidatin Ulrike Lunacek einen Raum weiter eine Pressekonferenz, in der sie ihm anbietet, einen Vorzugsstimmenwahlkampf zu führen. „Sicher nicht“, sagt Pilz. Er wirkt entschlossen, erschöpft und gleichzeitig befreit.
Falter: Herr Abgeordneter, was hat Ihr Kollege Julian Schmid eigentlich richtig gemacht? Der Bundeskongress hat ihn gewählt und nicht Sie.