Italien-Kurzurlaub im Wiener Kaffeehäferl
Der Kanzi-Kaffee ist eine Amore-Erklärung an das schwarze Gold und an eine ehemals österreichische Hafenstadt an der oberen Adria. Triest nämlich hat maßgeblich zur Wiener Kaffeehauskultur beigetragen. Es war Kaiser Karl VI., der es 1719 zum Freihafen erklärte. Kaffee war eines der Haupthandelsgüter, die Kaffeehäuser bezogen von der Stadt in Friaul-Julisch Venetien ihren wichtigsten Rohstoff.
Doris und Oliver Kanzi nennen die Triestiner Röstereien als Vorbilder, wenn es um das Rösten und die Mischung der Kaffeebohnen geht. Die beiden selbsternannten "Botschafter der italienischen Kaffeekultur" haben ihre eigene Rösterei 2016 im Niederösterreichischen Trumau aufgebaut. Oliver, "der Genussmensch", beschreibt sich selbst als "dem guten Leben zugetan" (nun, wer ist das nicht?). Er ist für den Vertrieb zuständig. Röstmeisterin Doris kontrolliert den Feuchtigkeitsgehalt der Bohnen, sortiert händisch aus und überprüft den Farbwert vor dem Verpacken. Sie berücksichtigt, dass jede Kaffeesorte eine unterschiedliche Röstdauer benötigt, bis sie ihr volles Aroma entfaltet, und erstellt erst dann die Mischungen.
Für den kräftigen Blend "Amalfitana" orientiert sie sich an Süditalien: 40 Prozent Robusta-Anteil und die dunkle Röstung geben dem Kaffee einen bitterschokoladigen Geschmack, wie man ihn dort besonders schätzt. Weitere Orte, also Röstungen und Mischungen, die man im Kanzi-Sortiment bereisen kann: Die "Riviera" besteht nur aus Arabicabohnen, "Aurelia" sei "ein Espresso wie ein italienischer Roadtrip" - nämlich eine rassige Mischung aus Robusta und Arabica. Und natürlich Triest - 555 Kilometer seien es von Wien auf der originalen Südbahnstrecke. Das passt alles in eine Tasse.
Rezensierte Getränke wurden der Redaktion fallweise umsonst zur Verfügung gestellt