Im Netzwerk der Städte
"Smart" sind Metropolen vor allem dann, wenn sie sich untereinander vernetzen. Wien steht dabei noch am Anfang. Warum eigentlich?
Für Fayaz Sadaat ist heute ein wichtiger Tag. Nervös rückt er auf seinem Sessel hin und her. Ihm gegenüber sitzt Richter Marcus Essl. Mit Herrn Sadaat selbst wird er während des langen Verhandlungstages aber selten sprechen. Er scheint für ihn nur einer von vielen Einzelfällen zu sein. Im Sitzungssaal 10 des Bundesverwaltungsgerichts in Wien-Erdberg geht es heute um Richtungsweisendes, um eine größere Entscheidung. Das Interesse des Richters gilt ganz dem Gutachter, Karl Mahringer. Der hat neben dem Richter Platz genommen.
Dabei geht es für Herrn Sadaat um seine Zukunft. Er ist 2014 nach Österreich gekommen und hat einen Asylantrag gestellt. Asyl hat er nicht bekommen, ihm wurde aber 2016 subsidiärer Schutz zugesprochen, da ihm in seinem Herkunftsland Afghanistan menschenunwürdige Behandlung droht: eine lebensgefährliche Sicherheitslage, prekäre familiäre Verhältnisse, fehlende Ausbildung und keine Perspektiven in Pol-e Chomri, wo Sadaats Familie lebt.
Im März dieses Jahres