"Die Grünen fehlen mir bitterlich"
Matthias Strolz erklärt die Oppositionsrolle der Neos. Und warum Österreichs Demokratie in Gefahr ist
Anfang Jänner, St. Pölten, Regen. Drei Zutaten, die sogar Neos-Parteichef Matthias Strolz etwas bremsen. Gute Voraussetzungen für ein Gespräch über die neue Regierung, postdemokratische Tendenzen und Verfassungsmehrheiten.
Falter: Das ländliche Niederösterreich ist nicht gerade Neos-Kerngebiet. Wie wollen Sie die Wähler gewinnen?
Matthias Strolz: Es gibt einen Wunsch nach einer echten Kontrollkraft. Die Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner reist gerade mit einem Füllhorn durchs Land, das sie jeden Tag woanders über die Menschen ausschüttet. Zu dieser Fürstenpolitik braucht es ein Gegengewicht.
Die Landeshauptfrau -eine Fürstin der Finsternis?
Strolz: In der Inszenierung ist sie eine Fürstin. Sie hat schnell gelernt und füllt die Rolle der Landesmutter beachtlich aus. Hinter der Fassade ist sie eine, die ihre Freundeskreise versorgt und politische Willkür zum Gesetz erhebt. Sie spürt sich nicht beim Geldausgeben. Niederösterreich hat nach Kärnten die zweithöchste Verschuldungsrate