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Prost! Lexikon der Getränke. Diese Woche: Grüner Veltliner Ebner-Ebenauer
Winzer aus Poysdorf in 15. Generation, das war für Manfred Ebenauer nicht so attraktiv. Zuerst absolvierte er noch die Weinbauschule Klosterneuburg, aber im Kopf war er schon auf der Wirtschaftsuniversität. Doch dann kam Marion Ebner.
Ebner begann als Teenager sich für Wein zu interessieren, und mit einem Mal begeisterte das elterliche Weingut mit seinen zehn Hektar an alten Reben in klassischen Poysdorfer Rieden und dem wunderschönen, 400 Jahre alten, Schönbrunnergelben Winzerhaus auch Manfred wieder.
Das Paar hatte großes Glück. Die traditionellen Reben stammen fast alle aus den 1950er-Jahren, und es wurde in den Boomjahren der 1970er-und 1980er-Jahren nicht Rebenmaterial erneuert, das vor allem Masse statt Qualität liefern soll.
Seit 2006 lebt das Weingut also wieder auf, derzeit befinden sich die Ebner-Ebenauers in biologischen Umstellungen. Die Handschrift des Winzerpaares ist klar, individuell und selbstbewusst. Zur Familie kamen ein Töchterlein und, weil Marion kein Fleisch im Supermarkt kaufen will, ein Haufen Hendeln und ein Schweine. Demnächst wird ihre Genussgalerie "EE Salon" in Poysdorf eröffnet, kurzum, die Ebner-Ebenauers mischen das im Vergleich zur Wachau oder dem Seewinkel immer noch etwas verschlafene Weinviertel gerade gehörig auf.
Schon der Einstiegsveltliner der Ebner-Ebenauers erfreut mit sortentypischer Frische, Mineralik und einer beschwingten Leichtigkeit. Der Veltliner DAC steigert das Vergnügen, würzig, klar und frech am Gaumen. Von hier weg kann man Lage für Lage im Glas erobern: Die Grünen Veltliner tragen die Namen der Lagen, "Hermanschachern", "Sauberg", "Bürsting". Nirgendwo sonst schmeckt das Weinviertel so gut.
Rezensierte Getränke wurden der Redaktion fallweise umsonst zur Verfügung gestellt