Die vergiftete Kommunikation und was man dagegen tun könnte
Hassexzesse, Verleumdungen und Untergriffe haben ein politisches Ziel: sie richten sich gegen die Demokratie
Die Argumentationslinie ist logisch: Frauen und Mädchen sollen anziehen, was sie wollen. Auch auf dem Kopf. Ob blaue Haare, Dreadlocks, Stoppelglatze, Trachtenhut oder Hidschāb -egal. Schließlich hat der Feminismus jahrhundertelang dafür gekämpft, dass Frauen ihre eigenen Entscheidungen treffen und über ihren eigenen Körper bestimmen können. Wie absurd wäre es da, jetzt wieder anzufangen, ihnen Kleidungsvorschriften zu machen! Selbstbestimmung ist das oberste Ziel.
Selbstbestimmung und Verbote schließen einander aus. Deswegen kann man, wenn einem die weibliche Selbstbestimmung am Herzen liegt, nur gegen Kopftuchverbote sein.
Ich kann diese Argumente gut nachvollziehen. Oft habe ich sie selbst verwendet. Bis zu dem Tag, an dem meine 19-jährige syrische Bekannte N. mit einer seltsamen Bitte an mich herantrat. Ob ich denn nicht, unter falschem Namen, mal ihre Eltern anrufen könne? Mich als Lehrerin an der Schule ihrer Schwestern ausgeben, die Eltern anlügen und behaupten, es sei