Philipp, A. und ich
Philipp hat mich einen Blick in sein Leben mit HIV werfen lassen. Seither ist das Virus auch mir näher gerückt

Foto: Philipp Spiegel
Bling. Philipp hat auf Messenger geantwortet. „Wow. Ohne einen blöden Schmäh reißen zu wollen, aber das hat für dich jetzt eine gewisse Ironie … Sag Bescheid, ob ich helfen kann!“
Es ist ein Mittwochabend Ende April. Ich sitze mit meinem guten Freund A. im Park in der Nähe meiner Wohnung. Ein paar Armlängen weiter turnt eine Gruppe junger Frauen in Leggings auf Yogamatten. Ich ziehe ein letztes Mal an meiner Zigarette, dann drücke ich sie aus und zähle – 21, 22, 23 –, ehe ich die Finger von der Glut nehme. Schmerz versichert Realität.
„Eine gewisse Ironie“, wiederhole ich in Gedanken. „Mein Test war positiv“, hat A. vor vier Zigarettenlängen gesagt. Vor zwei habe ich Philipp nach Barcelona getextet: „Bitte schick mir den Namen deines Arztes.“