Lingens Außenblick
Die afrikanische Herausforderung
Wenn uns die "Hilfe vor Ort" nicht gelingt, werden wir Flüchtlinge aus Afrika auf Dauer nur mit Gewehren von Europa fernhalten können
Die Regierungschefs der EU haben sich geeinigt, Europa zur Festung auszubauen. Alle vermeiden dieses Wort, aber alle tun es. Manche (Viktor Orbán) mit Begeisterung, manche (Angela Merkel) mit schlechtem Gewissen, manche (Pedro Sánchez) vorerst noch mit wohltuender Zurückhaltung -aber allen ist klar, dass man bald kein Regierungschef mehr ist, wenn man ernsthaft anders handelt. Die Mehrheit der Wähler will die Festung. Zur Beruhigung des Gewissens bieten sich an:
- Man tut den Fluchtländern nichts Gutes, wenn man ihnen dauerhaft die initiativsten, meist auch am besten ausgebildeten jungen Männer und Frauen abnimmt.
- Man befördert in Europa rechtsradikale Parteien, wenn man mehr "Ausländer" aufnimmt, als die Bevölkerung akzeptiert.
- Man kann nur dann eine größere Zahl asylberechtigter Flüchtlinge aufnehmen, wenn man die Zahl der "Wirtschaftsflüchtlinge" so gering wie möglich hält.
Bootsflüchtlinge nach ihrer Rettung nicht in die EU zu bringen, sondern in "Anlandeplattformen"