IT-Kolumne
Digitalia
In jüngster Vergangenheit habe ich mich mindestens zweimal durch schließende U-Bahn-Türen gequetscht, weil ich vor lauter Instagram beinahe verpasst hätte, in der richtigen Station auszusteigen. Die mitleidvollen Blicke der Passagiere, die gerade aufschauten, schmerzten, auch wenn es zum Glück nicht viele waren. Was auch immer sich am Handybildschirm tut, ist eben spannender als die Architektur der U-Bahn-Stationen.
Aber bevor es zu spät ist und ich demnächst in der U-Bahn-Tür stecken bleibe, habe ich letztens die App "Moment" auf meinem Smartphone installiert. Sie informiert mich darüber, wie ich mein Handy benutze. Die App soll Nutzer dazu bringen, ihr Smartphone weniger zu benutzen. Leider bin ich aber nun einmal ein Mensch, der sich für sich selbst interessiert. Und "Moment" erlaubt, sich durch die eigenen Nutzungsstatistiken zu scrollen. Im Schnitt 46-mal nehme ich täglich das Handy in die Hand und verbringe insgesamt eine Stunde und 39 Minuten damit, davon 22 Minuten auf Whatsapp. Wahnsinn. Das ist einfach viel interessanter, als auf die Stationen zu achten.