Jagd auf die "großen fünf"
Was die Strafe der EU-Kommission gegen Google bringt
Elefant, Nashorn, Büffel, Löwe und Leopard: Die "großen fünf" nannten Großwildjäger diese afrikanischen Tiere. Die Tiere sind stark, schnell und klug und deshalb schwer zu erlegen.
Alphabet, Amazon, Apple, Facebook, Microsoft: Die "großen fünf" nannte John Battelle, Gründer des US-Magazins Wired, 2011 die fünf Technologieunternehmen, die heute zu den wertvollsten Unternehmen der Welt zählen. Die Konzerne sind beliebt, innovativ und mächtig und deshalb schwer zu kontrollieren. EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager, Europas Großwildjägerin, versucht es trotzdem.
Vergangene Woche verdonnerte sie Google (beziehungsweise dessen Mutterunternehmen Alphabet) zu 4,34 Milliarden Euro Strafe. Die EU-Kommission erklärte mehrere Beschränkungen bei der Nutzung von Android, dem von Google entwickelten Betriebssystem für mobile Geräte, für illegal: Android ist ein "Open Source"-Programm. Hersteller von Mobilgeräten dürfen Android kostenlos nutzen. Google trägt die Entwicklungskosten, verdient aber daran, dass Android mit einigen vorinstallierten Google-Apps kommt, etwa der Suchmaschine Google. Bisher hatte Google das zu einer Bedingung gemacht: Um Zugang zum Google Play Store zu bekommen, für User unumgänglich, um weitere Apps herunterzuladen, mussten Hersteller im Gegenzug Google als Standardsuchmaschine installieren. Zusätzlich hatte Google einige Hersteller bezahlt, wenn die Google-Suche als einzige Suchmaschinenapp vorinstalliert war. Weiters hatte Google verboten, dass Firmen sowohl offi zielle wie auch nichtlizensierte Android-Versionen verkaufen. All das hat die EU-Kommission nun für illegal erklärt.