"Darauf stand die Todesstrafe"

Mit fast 50 Jahren entschied sich Francis Ruyter, öffentlich als Mann zu leben. Wie aus der Künstlerin "Lisa" der Maler "Francis" wurde

Porträt: Nicole Scheyerer
Feuilleton, FALTER 37/18 vom 12.09.2018

Am 31. März 2018 wurde die 1968 geborene Lisa Ruyter ein Mann. Der Betreff seines Rundmails lautete "Francis". Es ist der neue Vorname des Künstlers, der in Amerika geboren ist und heute in Wien lebt. "In meiner Vorstellung ist meine Lebensgeschichte die eines Mannes", schrieb der 50-jährige Maler. Er bat, man möge den Namen "Lisa" auch in den digitalen Archiven durch "Francis" ersetzen. In diesem Text wird daher die maskuline Form verwendet.

Zu Francis' frühesten Erinnerungen zählt der Tag, als die vierjährige Lisa einen neuen Mantel bekam. Der Vater bestand darauf, einen mädchenhaften Mantel anstatt des favorisierten Buben-Skiparkas zu nehmen. Da wurde dem Kind schwindlig: "Ich weiß nicht mehr, ob ich mich gewehrt habe, aber ich habe mich schließlich über den ganzen Teppich übergeben."

Ruyters Familie war konservativ und katholisch. Die Mutter arbeitete als Zeichenlehrerin und förderte das Talent ihrer Tochter. Wiewohl nicht begeistert vom Berufswunsch Künstler, freuten sich

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  939 Wörter       5 Minuten

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