Digitalia

Anna Goldenberg
Medien, FALTER 37/18 vom 12.09.2018

Schon seit mehreren Jahren kann man über Whatsapp und andere Messengerdienste Sprachnachrichten verschicken. Minutenlang ins Telefon zu quatschen, ohne durch Antworten des Gesprächspartners gestört zu werden, ist sichtlich so beliebt, dass nun auch die Fotoplattform Instagram an einer solchen Funktion arbeitet. Das enthüllte die Technik-Journalistin Jane Wong vor kurzem auf Twitter.

Sprachnachrichten funktionieren ein bisschen wie ein Anrufbeantworter, mit dem Unterschied, dass man ebenfalls mit einer gesprochenen Nachricht antwortet - und gar nicht erst damit rechnet, dass jemand abhebt. Sie stehen wie kein anderer Kommunikationskanal für das Lebensgefühl junger Erwachsener im 21. Jahrhundert: Sprachnachrichten sind persönlich, doch Sender und Empfänger fühlen die Intimität zu unterschiedlichen Momenten - wann es eben gut reinpasst, in der U-Bahn oder beim Joggen. Ganz unverbindlich, ohne peinliches Schweigen in den Gesprächspausen. Dazu passt, dass junge Menschen immer weniger telefonieren. Es könnte ja jemand abheben. F

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