Vom Schloss bis in die Gruft
Wohnungen sind auch Stationen eines Lebens: in diesem Fall Stationen des Lebens von Dieter Mahdjobian, der heute bei SHADES TOURS arbeitet, das Touren zum Thema Obdachlosigkeit anbietet
Seine erste Wohnung war ein Hinterhaus. Der Vater leitete eine Volksschule. Die Mutter arbeitete bei der Staatspolizei. Als Dieter vier war, ließen sich die Eltern scheiden. Seine Mutter lernte einen iranischen Arzt kennen, der mit einer Tochter und sieben Katzenbabys zu ihnen ins Hinterhaus zog.
Am liebsten hielt er sich als Bub im Verbindungshaus auf. Dort war Opas Backstube. Im Verkaufsraum hinter der Theke schaufelte er sich aus einer Kipplade handweise Rosinen in den Mund. Der Opa hatte eine Frisur wie Beethoven und einen Bauch gegen schlechte Zeiten. Er mochte Waffen und brachte dem Buben das Schießen bei. Der Stiefvater war als angesehener Oberarzt im Krankenhaus tätig. Er kaufte ein Ziegelhaus aus der Nachkriegszeit, die Familie musste mit.
Das Einfamilienhaus verfügte über eine Garage, Kellerräume, eine Terrasse, eine Weinlaube, einen großen Garten, Obstbäume und Gemüsebeete. Finanziell fehlte es an nichts. Die Kinder bekamen, was sie sich wünschen -Dieter eine Pocketkamera,