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Wie Facebook an Telefonnummern kommt
Wer auf Facebook Werbung schalten will, kann selbst gesammelte Kundendaten hochladen. Facebook kontrolliert dann, ob diese mit einem Account assoziiert sind -und zeigt diesen Usern passende Werbung. So weit, so legal. Damit Facebook seinen Werbekunden einen guten Service anbieten kann, braucht es allerdings so viele Nutzerdaten wie möglich.
Dass das soziale Netzwerk nicht transparent macht, woher es diese Daten erhält, zeigt eine aktuelle Studie eines Forscherteams der USamerikanischen Northwestern sowie Princeton University. Ihre Methode, vereinfacht gesagt: Sie legten Fake-Profile an, luden über verschiedene Wege die Telefonnummern hoch und schalteten dann gezielt Anzeigen. So konnten sie feststellen, dass Facebook auch solche Telefonnummern für die Zielgruppenabgleichung verwendet, die für völlig andere Zwecke hochgeladen wurden - etwa für die Zwei-Faktor-Authentifizierung. Die soll vor Hackerangriffen schützen, indem man beim Einloggen einen per SMS zugeschickten Code eingeben muss. Dass die Nummer auch für Werbung gebraucht wird, darüber wird der Nutzer nicht informiert.
Darüber hinaus verwendet Facebook auch jene Telefonnummern, die von Usern hochgeladen werden, die ihr Adressbuch synchronisieren - also gar nicht vom Inhaber selbst angegeben wurden. Gegenüber dem deutschen Technikportal t3n hat Facebook das dementiert. Es ist die mangelnde Transparenz, die beunruhigt. Vergangene Woche wurde bekannt, dass
Facebook ab 2019 auch auf dem beliebten Messenger Whatsapp Werbung schalten will. Welche persönlichen Daten dann wie eingesetzt werden, darauf wird man genau achten müssen.