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Pressekolumne

Nina Horaczek
Medien, FALTER 44/18 vom 31.10.2018

Sei ein Star, mach dich rar, schien das Motto der neuen SPÖ-Vorsitzenden Pamela Rendi-Wagner zu lauten. Die SPÖ-Chefin, in der Kronen Zeitung als "Wondergirl" gefeiert, fiel vor allem durch mediale Zurückhaltung auf. Aber vergangene Woche ging es dann los. Neben einem Interview im Ö1-"Mittagsjournal" sprach die rote Vorsitzende auch mit dem Kronen Zeitung-Alarmisten Tassilo Wallentin in der Krone bunt über "arabische und afrikanische Wanderbewegungen nach Europa". Da klang die Rote plötzlich wie der oberste Schwarze. "Ein Jahr wie 2015 darf sich nicht wiederholen", erklärte Rendi-Wagner wohl ganz nach dem Geschmack der Krone-Leser und meinte weiter: "Es ist für uns wichtig, dass wir ganz klar gegen illegale Migration auftreten, dass wir für einen Schutz der EU-Außengrenzen auftreten."

Das klingt ziemlich nach Sebastian-Kurz-Wannabe. Zur Ehrenrettung der Neo-Parteichefin muss man dazusagen, dass sie auch die Bekämpfung der Fluchtursachen und mehr Entwicklungshilfe forderte. Aber als Krone-Titelzeile blieb "2015 darf sich nicht wiederholen" übrig.

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