Ein Krokodil zwischen Chintz und Chippendale
Auf den zweiten Blick ist "Die allertraurigste Geschichte" von Ford Madox Ford eigentlich auch ziemlich komisch
Seine Musik ist die Sprache. Eigentlich wollte Fiston Mwanza Mujila Saxofonist werden, doch im Kongo gab es kaum Musikschulen und niemanden, der ihm das Instrument hätte beibringen können. Stattdessen wurde er Schriftsteller. Nun schreibt er Jazz mit Worten. Die Texte des 38-Jährigen sind lyrisch und musikalisch. Wenn Mwanza Mujila vorliest, dann schreit, brummt, lacht er: "Ich versuche mein Lachen wie ein Instrument einzusetzen. Es ist Stimme, es ist Geräusch." Mit seinem Roman "Tram 83" war der Autor 2016 auf der Longlist des renommierten Man-Booker-Preises. Diese Woche wurde sein Stück "Zu der Zeit der Königinmutter" im Akademietheater uraufgeführt (siehe Kritik). Den Stücktext hat er auf Deutsch geschrieben. Eine Premiere.
Fiston Mwanza Mujila schlägt vor, in die Theaterkantine zu gehen. Dort sei es gemütlicher als in der Garderobe, wo das Gespräch ursprünglich stattfinden sollte. Am späten Nachmittag ist das Lokal noch leer. Über Lautsprecher werden Techniker auf die Bühne