Charim Einwurf
Eine sonderbare Zwischenphase
Es war Franz Schuh, der bei der geburtstagsfeierlichen Buchpräsentation von Armin Thurnher meinte: Der Regierung sei klar, dass sie die Kulturtreibenden nicht umdrehen könne. Deshalb baue sie sich jetzt einen eigenen Kulturbereich auf. Mit Leuten wie Vera Russwurm, Thomas Brezina, Andreas Gabalier.
Dazu passt, was letzte Woche an dieser Stelle behauptet wurde: Im Jahr 2000 rangen die Freiheitlichen noch darum, von den Konservativen salonfähig gemacht zu werden. Heute hingegen eröffnen sie ihre eigenen Salons. Auch so kann Hegemonie funktionieren.
Hegemonie bedeutet Vorherrschaft in den Köpfen. Eine "weiche", aber unentbehrliche Herrschaft, die auf Zustimmung beruht. Diese erringt man nicht durch einen politischen Handstreich. Zustimmung erringt man durch langes, zähes Einnehmen und Umcodieren bestehender Institutionen - oder eben durch eigene Neugründungen.
Es war eine Strategie der Linken, sich eigene Medien, eigene Kulturbereiche, eigene Rituale aufzubauen. Das war so bei der alten,