Hart und weich zugleich
Mit "Die guten Tage" legt Marko Dinić einen starken Roman über die Folgen von zu viel Nationalismus vor
Seinesgleichen geschieht Der Kommentar des Herausgebers
Endlich, jubelte die sozialdemokratische Kommentatorin Polly Toynbee im Guardian. Endlich hat Jeremy Corbyn, der alte, linke, zum Parteichef mutierte Hinterbänkler nachgegeben. Endlich wird die Labour Party die Forderung nach einem zweiten Referendum unterstützen, wenn Theresa Mays Brexit-Pläne und auch jene der Labour-Partei im englischen Unterhaus keine Mehrheit finden. Corbyn sah sich durch die Erosion seiner eigenen Partei zu diesem Schritt gezwungen; mehrere Abgeordnete hatten sich abgespalten, auch auf konservativer Seite tat sich Ähnliches.
Corbyn wird dabei auch auf den Widerstand einiger Dutzend Brexit-Anhänger in seiner eigenen Partei stoßen. Die Vertreter der sogenannten Modernisierungsverlierer sind keine Freunde der EU. Corbyn wird eine Menge Tory-Stimmen brauchen, um den Antrag für ein zweites Referendum durchzubringen; unwahrscheinlich ist es nicht. Der fatale Brexit ist ja auf ein innenpolitisches Vabanquespiel des Tory-Premiers David Cameron zurückzuführen, und