Hart und weich zugleich
Mit "Die guten Tage" legt Marko Dinić einen starken Roman über die Folgen von zu viel Nationalismus vor
Pop
Dagobert: Welt ohne Zeit
Der in Berlin lebende Sänger aus der Schweiz badet nicht in Geld, sondern in Gefühlen. Dagobert hat sich eine eigene Nische geschaffen, die Schlager, deutschsprachiges Chanson und Faibles für Hardrock und 80er-Jahre-Pop einschließt. Auf seinem dritten Album besingt er in zehn Songs inbrünstig und wahrhaftig zehn Facetten der Liebe -von einseitigem Begehren ("Ich wünsch mir so sehr, du wärst hinter mir her") bis zu ihrem Ende ("Uns beiden gehört die Vergangenheit"). Mitten ins Herz! (Staatsakt) SF
Jazz
Karin Krog &Georgie Fame: On a Misty Night
"It's time to take a chance on spring" ist ein jahreszeitlich durchaus passendes Motto, und der gleichnamige Song sorgt für einen Vitaminkick auf diesen wiederaufgelegten Aufnahmen aus den 80erund 90er-Jahren. In den eher konventionellen Bigband-Arrangements von Per Husby widmen sie sich dem Werk des großen Bebop-Komponisten Tadd Dameron, dessen Hits "Good Bait" und "Ladybird" die Grande Dame des skandinavischen Jazzgesangs für eine charmante Scat-Battle mit Georgie Fame nutzt. (Odin) KN
Jazz
Mopcut: Accelerated Frames of Reference
Am wüst zerhäckselten Hip-Hop-Beat, der "Accelerated Frames of Reference" auf höchstem Energielevel eröffnet, ist die Handschrift von Jazz-undanderes-Drummer Lukas König sofort zu erkennen. Anders als bei seinem Rap-Projekt Koenig biegt Mopcut, sein neues Trio mit der Vokalkünstlerin Audrey Chen (das weibliche Pendant zu Didi Bruckmayr?) und Gitarrist Julien Desprez, aber schnell in freie Gefilde und Improvisationen zwischen leise und sehr laut ab. Intensiv und erfrischend. (Trost) SF Live: Blue Tomato, 1.3.