Eine Grenzerfahrung: Polizisten über Migration
In einem neuen Sammelband beschreiben Polizisten, wie sie das Flüchtlingsjahr 2015 an der Grenze und Migration erlebten
It's the economy, stupid!", lautete der Slogan, mit dem Bill Clinton 1992 in den Wahlkampf um die US-Präsidentschaft gezogen war. Auch der deutsche Politologe Philip Manow nähert sich in seinem Buch "Die Politische Ökonomie des Populismus" diesem Phänomen nicht aus kultureller, sondern aus ökonomischer Sicht.
Falter: Was stört Sie an der derzeitigen Populismusdebatte?
Philip Manow: Der eine Mangel ist einer des Vergleichs. Die meisten Studien sind jeweils auf einen Fall beschränkt oder man sieht sich nur Rechtspopulismus an oder ganz selten nur Linkspopulismus. Das halte ich für methodisch problematisch, weil man so übersieht, dass ein und dieselben Gesellschaftsgruppen sich in einem Land dem Rechtspopulismus und im anderen dem Linkspopulismus zuwenden. Der zweite Mangel ist, dass das, was ich politische Ökonomie nenne, also das ganze Institutionengefüge, das sich zwischen Kapitalismus und Demokratie aufgebaut hat, viel zu wenig beachtet wird. Populismus wird viel zu sehr als kulturalistisches