Ein Pferd geht vorbei
Im Café Schillwasser stimmt eigentlich alles. Fast schon unheimlich
Basics Grundkurs Kochen (454)
Kein März ohne Bärlauchrezept, auch nicht in dieser Falter-Kolumne. Natürlich kann man mit Bärlauch alles Mögliche anstellen, etwa zu Pesto verarbeiten (machten wir im Jahr 2016) oder ein Süppchen daraus kochen (2012). All diese Rezepte finden sich zum Nachlesen im Falter-Online-Archiv, für Abonnenten gratis, oder in den "Grundkurs Kochen"-Bänden des Falter-Verlags (siehe Hinweis am Ende des Textes).
Bevor uns das knoblauchige, überaus gesunde Gewächs am Ende seiner Saison nervt, weil es einfach überall zu haben ist, schnappen wir uns die jungen, frischen, pfeffrigen und noch ganz grasig schmeckenden Blätter, die gerade jetzt sprießen, und verarbeiten sie, ganz klassisch, zu einem Bärlauchaufstrich.
Achtung beim Sammeln, denn die Bärlauchblätter ähneln auf den ersten Blick den bösen Maiglöckchen oder giftigen Herbstzeitlosen. Also genau schauen und vor allem genau riechen. Bärlauch findet sich in Wien etwa in den Praterauen, hier kommt er meist zuerst, aber auch im Wienerwald entlang der Höhenstraße, sobald die Sonne den Boden ausreichend erwärmt. Für einen Aufstrich reichen ein, zwei Bündel (wobei ein Bündel so viel ist, dass man es mit der Hand gut fassen kann). Weiters brauchen wir: 250 g Topfen in Bioqualität und eher fett als mager, das macht den Aufstrich weicher. Eine kleine Zwiebel, einen Teelöffel Englischen oder süß-scharfen Senfs (nach Geschmack) und einen Esslöffel Sauerrahm. Die Zwiebel sehr klein hacken, Bärlauch fein wiegen (also sehr klein hacken) und das Ganze mit den restlichen Zutaten vermengen. Jetzt abschmecken. Salzflocken? Frisch gemahlener Pfeffer? Ein wenig Zitronensaft? Dazu passt Sauerteigbrot am besten.
Weitere 50 Rezepte dieser Rubrik als Buch: "Grundkurs Kochen Band 2", € 4,90 im Handel sowie auf Falter.at/rezepte