Kochen müssen

Es gibt schlimmere Krankheiten. Aber auch Kochzwang schafft Probleme

GERICHTS BERICHT: WERNER MEISINGER
Stadtleben, FALTER 14/19 vom 03.04.2019

Bevor mich das Gewerbe der Textdichtung zu Ruhm und Reichtum führte, wollte ich Psychotherapeut werden. Die Betrachtung von Personen mit speziellen Handlungs-und Äußerungsbedürfnissen interessierte mich und freut mich heute noch. Es sind goldene Zeiten diesbezüglich. Ich nenne nur nein, ich nenne nicht. Wegen Glashaus und Steine werfen.

Psychische Erkrankungen grassieren in diesen labilen Zeiten fast noch schlimmer als Unverträglichkeiten. Es kann jeden erwischen. Auch mich. Der eine muss zwanghaft lügen, der andere zwanghaft schön fotografiert werden, der dritte zwanghaft gegen alles sein, was die Menschlichkeit gebietet. Häufig sind beeindruckende Kombinationen solcher Zwangshandlungen zu beobachten.

Ich muss kochen. Früher wäre diese Feststellung missverständlich gewesen. "Kochen müssen" bedeutete für die meisten: zur Zubereitung von Nahrung genötigt sein. Einfach sein lassen und den Käs auf den Tisch stellen war in vielen Fällen keine gute Option. Weil der Haushaltsvorstand

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