Vom Bürgerschreck zum Antimodernen
Das Leopold Museum zeigt kenntnisreich den schwer zu fassenden Maler Oskar Kokoschka
Pop
Fennesz: Agora
"In My Room" heißt das erste Stück auf dem neuen Album des österreichischen Elektronikers von Weltruf. Viele Jahre war die Musik von Christian Fennesz untrennbar mit seinem Wiener Studio verbunden, wo er Gitarrenklänge kunstvoll übereinanderschichtete. "Agora" hingegen entstand in seinem Schlafzimmer auf minimalem Equipment und Kopfhörern anstatt voll aufgedrehten Boxen. Das Resultat ist ein zurückgenommener, klarerer Sound. Ambient mit Charakter und ein Fall für die "Repeat"-Funktion. (Touch) SF
Pop
Jakuzi: Hata Pay
Immer diese nachgestellte 80er-Musik! Aber halt, die hier klingt doch wieder speziell. Jakuzi machen Musik, die sich so nahe an die Originale aus der so großen wie oft geschmähten Popdekade anschmiegt, als würde es sich um vergessene Songs aus den Jahren 1982 bis 1986 handeln, die nun aus dem Schrank geholt wurden. Umso reizvoller wird das Unterfangen, weil die Band aus Istanbul kommt und auf Türkisch singt. Elf Stücke lang hält sie schön die Waage zwischen Weltschmerz und Leichtigkeit. (City Slang) SF
Jazz
Bill Frisell / Thomas Morgan: Epistrophy
Ob Thelonious Monk, Billy Strayhorn oder Mort Shuman -der sonnig-versonnene Melodiker Bill Frisell vermag sich auf seiner Gitarre alles zusammenzuzupfen und zu eigen zu machen, und man hört ihm bei diesem Live-Mitschnitt aus dem Village Vanguard sehr gerne dabei zu. Seinen etwas orientierungslos durch die Stücke taumelnden Partner am Bass scheint er dabei freilich so dringend zu brauchen wie ein Fisch ein Fahrrad. Lediglich auf dem Encore vermag er kurz einmal die Leadposition zu übernehmen. (ECM) KN