Jetzt auch in Österreich: Helfer im Visier
Immer öfter sind Hilfsorganisationen und NGOs in Europa Angriffen rechtspopulistischer Parteien ausgesetzt
Eine Jungfrau Maria mit Regenbogen. So wenig braucht es, um in Polen verhaftet zu werden. Um sechs Uhr früh stürmten Polizisten am 6. Mai die Wohnung der bekannten Menschenrechtsaktivistin Elżbieta Podleśna in der Stadt Płock und nahmen sie in Polizeigewahrsam. Erst am Nachmittag konnte ihr Anwalt die Freilassung durchsetzen. Podleśna war gerade von einer Reise mit Amnesty International zurückgekommen. Weil in der Nacht zuvor in ihrer Stadt Plakate aufgetaucht waren, die die Jungfrau Maria mit einem Heiligenschein in Regenbogenfarben zeigen, droht der Aktivistin nun ein Prozess wegen Verletzung religiöser Gefühle. Strafrahmen: bis zu zwei Jahre.
Der polnische Innenminister Joachim Brudziński von der Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) gratulierte der Polizei via Twitter zur Verhaftung.
In Italien wiederum kämpft Innenminister und Lega-Chef Matteo Salvini gegen Hilfsorganisationen, die Geflüchtete auf dem Mittelmeer vor dem Ertrinken retten. Als Ende März die NGO Mediterranea