"Wir müssen ein antifaschistisches Leben führen"
Paul Mason, Kritiker des Neoliberalismus, über die Chancen der Linken
Freitagnachmittag in Simmering. Die Sonne brennt vom Himmel. In einer großen alten Lagerhalle befindet sich die Probebühne des Theaters an der Wien. "Ich will Vorbild sein, ich will meine Entscheidungen frei treffen", ruft die 17-jährige Jelena Arrouas. "Ich will frei sein von der Macht der Gefühle. Nennt mich deshalb die Jungfrau." Sie schwingt eine weiße Fahne. "Lasst euch nicht von Machtgier hinreißen. Freiheit heißt, klar zu sein und auf Basis der Vernunft zu entscheiden."
"Liberté - Die jungen Räuber*innen" heißt die aktuelle Produktion von Jugend an der Wien. Über diese Musikvermittlungsschiene des Opernhauses kommen jedes Jahr junge Sängerinnen und Sänger zusammen und bilden für einige Monate ein Ensemble. Die diesjährige Gruppe beschäftigt sich seit Oktober mit Friedrich Schillers großen Dramen "Die Räuber","Die Jungfrau von Orleans","Kabale und Liebe","Wilhelm Tell" und "Don Karlos". Zwischendurch wird heftig diskutiert. Kein Wunder, wenn sich 50 Jugendliche mit