Erdogan, der Krieg, die Kurden und wir

Seit vergangener Woche greift das türkische Militär die Kurden in Syrien an. Was bedeutet das für sie und für uns? 13 Fragen und Antworten zu einem der gefährlichsten Brandherde der Welt

Nina Brnada
POLITIK, FALTER 42/19 vom 15.10.2019

Foto: Delil Souleiman / AFP / picturedesk.com

Vergangenen Mittwoch begann ein Krieg im Krieg. Die Türkei griff die Kurden im Nachbarland Syrien an, das sich ja seit dem Jahr 2011 im Krieg befindet. Seither sind laut den Vereinten Nationen schätzungsweise 130.000 Menschen auf der Flucht, Dutzende Todesopfer werden vermeldet, uniformierte wie zivile, genaue Zahlen gibt es nicht. Nun eilt aus Damaskus Hilfe für die Kurden herbei. Worum geht es bei diesem Angriff, wer sind die Akteure, und welche Ziele verfolgen sie?

Fangen wir ganz von vorne an:
Wer sind „die Kurden“?

Ein Volk von geschätzt 35 Millionen Menschen – wie viele es genau sind, darüber gibt es keine exakten Zahlen. Ihr Siedlungsgebiet erstreckt sich über mehrere Länder Vorderasiens. In kleinerer Zahl leben Kurden auch in Turkmenistan und Armenien, die allermeisten befinden sich aber in den vier benachbarten Staaten Türkei (circa 15 Millionen), Iran (circa zehn Millionen), Irak (acht Millionen) und Syrien (circa 2,2 Millionen). Kurden sind weder Türken noch Araber, sie sind auch keine Perser. Die Kurden sind mehrheitlich sunnitische Muslime, es gibt aber auch Aleviten, die oft zu den Schiiten gezählt werden. Die Kurden sind weltweit das größte Volk ohne einen eigenen Staat. Ihr politischer Status variiert stark von Land zu Land. Im Irak beispielsweise haben sie eine relativ starke Autonomie.

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  2206 Wörter       11 Minuten

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