Unterwegs mit den Gala-Gastarbeitern
In der Oststeiermark ist Apfelernte, und das geschieht in Handarbeit. Zu Besuch bei einem Apfelbauern

Foto: Wenzel Müller
Sechzig Millimeter sind das Maß der Dinge. Jeder Apfel, der durch den Messring passt, ist zu klein und muss aussortiert werden, in die kleine Holzkiste. Stimmt die Größe, kommt der Apfel in den großen Plastikbehälter, zur erstklassigen Ware.
Es ist Apfelernte, und die Rumänen sind zu Hunderten in die Oststeiermark rund um das „Apfeldorf“ Puch gekommen. Diese Ausländer sind willkommen, selbst bei denen, die sich als heimattreu bezeichnen. Sind es doch „gute“ Ausländer: Erstens machen sie hier die Drecksarbeit, zweitens lassen sie einen Gutteil ihres verdienten Geldes in der Region – der Umsatz der heimischen Lebensmittelgeschäfte steigt während ihrer Anwesenheit jeweils um ein Drittel – und drittens fahren sie nach getaner Arbeit, also nach gut einem Monat, wieder zurück in ihre Heimat.
Drecksarbeit? Das ist es zunächst überhaupt nicht. Seine Hände macht sich der Erntehelfer bei der Arbeit nicht schmutzig. Ja, er muss sogar darauf achten, dass die geernteten Äpfel frei von Verunreinigungen sind. Wenn man unter „Drecksarbeit“ allerdings jene Arbeit versteht, für die keine Inländer zu finden sind, so passt diese Bezeichnung doch wieder.