Die Ajvar-Frauen
Eine herbstliche Reise zur südserbischen Manufaktur Radanska Ruža
Serbien ist im Gespräch. Abseits von Kosovo und Nobelpreis widmen wir uns einem urserbischen Lebensmittel und reisen in den Süden Serbiens, in die Nähe der spätantiken/frühbyzantinischen Stadt Iustiniana prima, Carićin grad. Das heißt so viel wie "Stadt der Kaiserin".
In der Nähe der antiken Ausgrabungen, heute eine der ärmsten Gegenden des Landes, im Städtchen Lebane, rühren Frauen in einer ehemaligen Fabrik an alten, mit Buchenholz befeuerten Herden in großen Töpfen das Gold der Vorratskammer: Ajvar.
Ajvar, diese intensive, marmeladeähnliche, pikante Pasta aus Paprika, ist nicht bloß eine Beilage, klärt mich Slobodanka Pavlović auf, sondern eine Hauptspeise: Ajvar kann mit Brot, mit Käse, mit Eiern, mit Erdäpfeln oder pur gegessen werden.
Fleisch ist, laut den in ihren Töpfen rührenden Frauen, eine Beilage zu Ajvar und nicht umgekehrt. Ajvar ist seit Jahrhunderten der König der Wintervorräte.
Im Jausenraum hat Slobodanka ein kleines, auf einfachem Stoff gedrucktes Bild