"Wir sprechen über uns in dieser komischen Sprache"
Als SPÖ-Geschäftsführer sollte Max Lercher die Partei reformieren. Jetzt will er nicht mehr über Strukturen diskutieren, sondern über Kampflinien
Bevor Max Lercher eine Frage beantwortet, macht er oft eine kurze Pause.
Nicht, weil er seine Antworten überlegen müsste. Lercher weiß zumeist genau, was er sagen will. Der Murauer hat gelernt, sich auf die Situation einzustellen. Eine notwendige Angewohnheit, wenn man ein Leben zwischen Stammtischen im Murtal und in Parteisitzungen in Wien verbringt.
In seinem Wiener Stammcafé nützt er die Atempausen, um sein steirisches Idiom zu zügeln, oder sein aufbrausendes Temperament. Meistens gelingt ihm das sogar.
Falter: Herr Lercher, die SPÖ hat das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte eingefahren. Was muss in der Partei jetzt passieren?
Max Lercher: Das Wichtigste ist nun, dass wirklich etwas passiert. Wir müssen echte Diskussionen über unsere Zukunft zulassen und dann auch tatsächlich handeln.
Und wer soll mit wem diskutieren?
Lercher: Die Basis mit dem Establishment. Das passiert quasi nicht mehr, weil nur noch von oben nach unten kommuniziert wird, top-down. Ich habe immer gesagt: Man