Handkes "Serbien-Obsession" und die Folgen

Peter Handke verteidigte nicht "die Serben", sondern das, was sich Slobodan Milošević und der Nobelpreisträger darunter vorstellten

PAUL LENDVAI
Falter & Meinung, FALTER 43/19 vom 23.10.2019

Die massiven Angriffe des Schriftstellers Saša Stanišić, die dieser in seiner Dankesrede zur Verleihung des Deutschen Buchpreises gegen den neuen Literaturnobelpreisträger Peter Handke richtete, sind ebenso verständlich wie die scharfe Kritik anderer persönlich betroffener Schriftsteller (vgl. Falter 42/19). Die Wunden, die durch Handkes moralischen Relativismus angesichts des größten Kriegsverbrechens in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg geschlagen wurden, sind nicht geheilt.

Gerade deshalb möchte ich einige, in den leidenschaftlichen Debatten viel zu wenig diskutierte Aspekte hervorheben. Niemand bezweifelt, dass auch von der bosnischen, kroatischen und albanischen Seite haarsträubende Verbrechen in den Jugoslawienkriegen begangen wurden. Eine erdrückende Last an Beweisen bestätigt aber, dass für das Blutvergießen in erster Linie das serbische Dreigestirn Milošević/Karadžić/Mladić die Hauptverantwortung trägt.(Milošević starb im Haager Gefängnis; die beiden anderen

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