Böse Onkel

Anhänger des Nobelpreisträgers Peter Handke fordern die Trennung des Werks vom Leben des Autors. Höchste Zeit, ein Dogma in Frage zu stellen

Feuilleton, FALTER 49/2019 vom 03.12.2019

Foto: BARBARA GINDL / APA / picturedesk.com

Am 10. Dezember 2019 wird sich der Schriftsteller Peter Handke einen Frack ausleihen und ins Stockholmer Konzerthaus gehen. Der schwedische König wird dem Österreicher den mit 850.000 Euro dotierten Nobelpreis für Literatur überreichen. Anschließend wird die Festgemeinde ins Rathaus zu einem Festbankett weiterziehen. Der Appetit wird Handke vielleicht vergangen sein.

Als bekannt wurde, dass der Autor die Auszeichnung erhalten wird, brach eine Kontroverse aus. Die Kritiker sind der Meinung, dass der Künstler den Preis wegen seiner Haltung im jugoslawischen Bürgerkrieg nicht verdient. Sie werfen Handke vor, den Massenmord an den bosnischen Muslimen ignoriert zu haben. Die Handke-Verehrer verweisen auf die literarischen Qualitäten. Ein brillantes Œuvre überstrahle die eine oder andere verwerfliche Äußerung eines politisch naiven Künstlers.

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