Mehr ist mehr
Faszinierend und grenzenlos: Die Musikerin Jelena Popržan präsentiert ihr erstes Soloalbum
Jelena Popržan ist eine, die vorn steht. Die Bratsche spielt sie virtuos, auf der Bühne sagt sie, wo es langgeht. Ihr starke, klare Stimme beeindruckt. Nach über zehn Jahren in unterschiedlichen Formationen präsentiert die Musikerin und Komponistin Popržan ihr erstes Soloalbum, "La Folia". Der Titel, der im Portugiesischen in etwa "Tollheit" bedeutet, spielt auf die Vielfalt der Genres, Sprachen, Instrumente und Epochen an, die in den 13 Stücken wild kombiniert werden. Aber nicht nur.
"La Folia" ist auch "einer der größten Pophits der abendländischen Musikgeschichte", schreibt Popržan im Albumbooklet. Es ist ein Volkstanz aus dem 15. Jahrhundert, der auf der Iberischen Halbinsel entstand. Aus ihm kristallisierte sich eine einfache Akkordfolge heraus, die die Grundlage für unterschiedlichste Improvisationen und Variationen war -und bis heute ist. Schon in der Musikschule in Serbien begegnete ihr "La Folia" zum ersten Mal. "Seit damals wollte ich eigene Variationen schreiben", sagt Popržan. Es sind nun sechs an der Zahl, die die Künstlerin in einem der anspruchsvollsten Stücke des Albums mithilfe eines Loopgeräts innerhalb von 16 Minuten spielt.