Was wissen wir wirklich?
Über die Schwierigkeit, in Krisenzeiten gute Prognosen treffen zu können
1. Noch nie hatten Prognosen so starke Folgen
Dass wir derzeit alle in einer filmreifen Ausnahmesituation leben, beruht auf Prognosen: über die Ausbreitung des Covid-19-Virus, darüber, was es mit den Infizierten macht, und darüber, wie unser Gesundheitssystem das bewältigen kann.
Noch nie haben wissenschaftliche Prognosen zu derart weitreichenden Konsequenzen geführt.
Laut dem Vorhersage-Guru Nate Silver sollen sich Prognostiker ganz grundsätzlich die Frage stellen: Erstellen wir die besten Prognosen, die unter den gegebenen Umständen möglich sind? Doch im Augenblick ist es mehr als eine Frage des sportlichen Ehrgeizes. Wir prognostizieren um Leben und Tod, denn: Wir wollen erstens die Zahl der Todesfälle und der schwer Erkrankten möglichst gering halten. Und zweitens durch unsere Gegenmaßnahmen möglichst wenige Kollateralschäden - von Massenarbeitslosigkeit über Essensverknappung bis zu häuslicher Gewalt -verursachen.
2. Die Schwankungsbreiten sind enorm
Quälend für alle Verantwortungsträger: