Stadtrand Urbanismus
Bundesparks: Joseph gab, Elisabeth nahm
Sollte die Vermutung stimmen, dass die von Elisabeth Köstinger (ÖVP) verfügte Sperre der Bundesgärten darauf abzielt, die Wiener grantig zu machen, dann ist ihr diese Übung perfekt gelungen. Sollte das Kalkül -und dafür spricht einiges - aber tatsächlich gelautet haben, diesen Grant der (roten) Stadtregierungspartie um Michael Ludwig in die Schuhe zu schieben, um damit Gernot Blümel im Wiener Wahlkampf ein paar Sympathiepunkte zuzuschanzen, war die Parksperre ein grandioser Schuss ins eigene, türkise, Knie.
Denn nach der Sperrgroteske, für die sich sogar Bundesgärtner durch den Zaun an Vorbeispazierenden entschuldigten, weiß mittlerweile auch das schlichteste Wiener Gemüt, dass es in der Stadt zwei Sorten Parks gibt: städtische -die offen sind, wenn Menschen Luft, Sonne und Freiraum brauchen. Und die anderen. Die genau dann zugesperrt werden. Außer für Lipizzaner und die Bewohner von Schloss Schönbrunn.
Das vergisst man so rasch nicht. So wenig wie jenes Schild, das letzte Woche am Tor des Augartens hing: "Geöffnet 1775 von Joseph II., geschlossen 2020 von Elisabeth Köstinger."