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Pressekolumne
Der "Oster-Erlass" der Regierung wird als nebensächliche Skurrilität in die Corona-Geschichte eingehen. Wer immer diese Dinge archiviert, sollte dazu auch das Interview ablegen, das Armin Wolf mit dem Sonderberater des Gesundheitsministers, Clemens Martin Auer, in der "ZiB 2" am Samstag geführt hat. Zu diesem Zeitpunkt versuchte die Regierung, jenen Erlass, mit dem Zusammenkünfte von mehr als fünf Menschen in Wohnungen verboten werden sollten, zu verteidigen. Nach dem Wochenende wurde er dann ohnehin ersatzlos gekübelt.
Wie Wolf versuchte, Auer festzunageln, und sich dabei selbst nicht ganz ernst nahm und Auer das noch toppte, indem er mit mindestens so staubtrockenem Humor Wolfs Fragen parierte, war Realsatire pur. Wolf fragte, wie man denn jemanden überhaupt besuchen gehen solle, wenn dafür rauszugehen nicht erlaubt sei, solange "Beamen nicht erfunden" sei. Auer antwortete mit Nonsenssätzen wie "Wir werden die Verwirrung, die wir angestiftet haben, entwirren" oder "Selbst Corona-Partys mit Ostereiern wollen wir nicht".