„Die Lage ist unter Kontrolle“ - Erfahrungen im russischen Lockdown
Wolfgang Sporrer sitzt in seiner Wohnung in Moskau und meint, irgendeines der Gerüchte zur Lage in Russland werde schon wahr sein

Foto: Mikhail Metzel / Tass / picturedesk.com
Die Moskauer Straßen sind halbe Kilometer breit und abgesehen von ein paar verhuschten Gestalten leer. Manche Menschen tragen hier nicht nur Stoffmasken, sondern militärische Gasmasken. Man fragt sich, wieviel anderes militärisches Gerät hier in den vergangenen Jahren „privatisiert“ wurde und nun in irgendwelchen Haushalten lagert. Und was damit passieren könnte, wenn die Lage kritisch wird. Seit mehr als einer Woche ist das Verlassen der Wohnung verboten.
Die Polizei ruft durch blechern klingende Lautsprecher zum zuhause bleiben auf: „Bleiben Sie zu Hause! Beschützen Sie sich!“ Der Tonfall ist militärisch, man kann aber fast eine gewisse Hilflosigkeit heraushören. Die Polizisten wissen auch nichts. Aber sie haben Ihre Befehle. An beides sind sie gewohnt.
Thunfisch und Karpfen