Das Gerede von der Herde

In Österreich droht nicht der Totalitarismus, sondern eine Entsolidarisierung

DORON RABINOVICI
FEUILLETON, FALTER 17/20 vom 22.04.2020

Der Zeit ihre Seuche. Die Krankheit der Globalisierung kennt keine Grenzen. Die Vielfalt der Symptome ist ihre eigentliche Identität. Was überall, in Wuhan und in Wien, in London und auf Lesbos, in Teheran und in Turin, ausbricht, kann nicht in Italien, im Iran, in England, China oder Österreich allein besiegt werden. Covid-19 verschont keine Insel, schon gar nicht Lesbos.

Manche, die immer schon einen Zug ins Despotische zeigten, wittern nun ihre Chance. Ob Jarosław Kaczyński in Polen, Recep Tayyip Erdoğan in der Türkei oder Vladimir Putin in Russland; die autoritären Gestalten nutzen die Krise zur Ausweitung ihrer Macht. Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán bezeichnet Ausländer als Infektionsherd, wobei seine Hetze zur Einstimmung auf eine autoritäre Wende dient, um das Parlament zu entmachten, per Dekret zu regieren und gegen kritische Medien vorzugehen. US-Präsident Donald Trump tat Corona erst ab, ehe er die Ausbreitung der Seuche den Chinesen, dann den Demokraten

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  1586 Wörter       8 Minuten

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