"Beef" Trara!
Samantha Sankholkar kocht im Homeoffice Rote-Rüben-Tatar mit Avocado für die Kids
Foto: Christopher Mavrić
Normalerweise würde Kamryn Pariso jetzt Steine klopfen. Also im Garten der Bildhauerschule in der Kurzbauergasse beim Prater stehen, und lernen, aus Stein Skulpturen zu schaffen. Klopf, klopf, klopf. Das 100-jährige, niedrige, U-förmige Gebäude mit den hohen Fenstern im Rücken, die Bäume, die Picknickbänke, die Werke der anderen im Blick. Klopf, klopf, klopf. Pariso, 28, ist Studentin an der Akademie der bildenden Künste, Diplomstudium Bildende Kunst.
Es war mitten in der zweiten Einheit ihres Kurses für textuelle Bildhauerei, als alles anders wurde, als am Dienstag, den 10. März, die Nachricht eintrudelte, dass Universitäten ab dem folgenden Montag keinen Unterricht vor Ort mehr abhalten dürfen. „Viele haben Witze gemacht und es für übertrieben gehalten“, erinnert sich Pariso, und fügt hinzu: „Ich auch.“ Anfang April, so glaubten die meisten, werde man wieder beisammen sein.
Es kam natürlich anders. Die österreichischen Universitäten und Fachhochschulen bleiben das restliche Sommersemester auf Distanz, hieß es zu Beginn der Osterferien, Anfang April. Unterrichtet und geprüft, gelernt und diskutiert, geforscht und gearbeitet wird bis Ende Juni mit wenigen Ausnahmen zu Hause. Eine im April erlassene Verordnung des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung erlaubt den Rektoraten, Lehre und Prüfungsordnungen den Umständen anzupassen. Das ist leichter gesagt als getan. „Distance learning“, das Unwort des Semesters, bedeutet so viel mehr, als Lerninhalte webtauglich zu machen. Welche Schwierigkeiten, aber auch unerwartete Vorteile birgt die Situation für Lehrende, Studierende und Forschende?