Landrand Ruralismus
Die Hetz hat ein End
Im Burgenland ist jetzt Schluss mit dem Aussetzen von Zuchtvögeln, nur um sie danach in Schießbelustigungen jagen zu können. Immer wieder wurden Enten und Fasane aus tschechischer und ungarischer Zucht hierherverfrachtet -und wenige Wochen später in Treibjagden von Dutzenden Jägern mit ihren Hunden zu Tode gehetzt.
Teile der Jägerschaft sind aufgebracht. Viele wollten ja nur die Population sichern, heißt es. Doch rein für die Bestandsstütze darf man mit Bewilligung der Landesregierung nach wie vor aussetzen. Nur: erst herbringen und dann drauf schießen, das spielt's für burgenländische Jäger nicht mehr. Außer für den Lobbyisten Alfons Mensdorff-Pouilly. Er will die Enten einfach ein paar Meter weiter auf seinem ungarischen Jagdgebiet aussetzen.
In Vorarlberg, Salzburg und Wien wird so mancher ihn beneiden, dort stehen ähnliche Verbote in den Jagdgesetzen. Nur in Niederösterreich und der Steiermark versammeln sich an schönen Herbstsamstagen noch Jäger, Treiber und Hundeführer. Später zählen sie, wie viele Fasane sie erwischt haben, von denen etliche erst wenige Wochen zuvor in ihre Biotope kamen und die noch etwas patschert waren.