Digitalia
IT-Kolumne
Erinnern Sie sich noch an die Nachbarschafts-Challenge? Diese wunderbar "Hangman"-taugliche, multilinguale Wortkombination bezeichnet den Trend, im Wohnhaus einen Zettel aufzuhängen, auf dem Nachbarn, die zur Corona-Risikogruppe gehören, Hilfe beim Einkaufen und bei Erledigungen angeboten wird. Das taten Mitte März einige Menschen, darunter wohl zahlreiche junge, was ich daraus schließe, dass in den sozialen Medien sehr viele Fotos dieser Aushänge kursierten.
Auch ich hängte so einen Zettel auf. Auch bei mir schrieben weitere Nachbarn ihre Telefonnummern dazu. Falteinkaufstasche, Trolley und sämtliche Vorteilskarten im Anschlag, wartete ich auf ein Läuten an der Tür, um endlich meine Einkaufskünste unter Beweis zu stellen. Im Wagerl staple ich wie eine Tetris-Weltmeisterin, Rückgeld gibt's bei mir auf den halben Cent genau! Wann immer ich ein Geräusch vernahm, hastete ich ins Stiegenhaus. Doch stets war es nur mein Handy, das eine neue Reaktion auf das Foto meines Zettels verkündete. Hauptsächlich Lob, wie nett ich sei. Toll, diese Nachbarschafts-Challenge!