Eingesperrt im Pflegeheim
Die Corona-Pandemie trifft vor allem die Alten: Sie werden zum eigenen Schutz isoliert. Angehörige machen nun Druck
In der Nacht vom 1. auf den 2. Mai, zwischen Mitternacht und halb eins nachts, fuhren zwei von Polizei eskortierte Busse vor dem Haus Erdberg vor. Ab in die Messehalle, in das Quarantänezentrum von Wien, hieß es für die mehr als 300 Asylwerber, die im Haus Erdberg, einer Flüchtlingsunterkunft im dritten Wiener Gemeindebezirk, untergebracht waren. "Ich weiß echt nicht, ob das wirklich notwendig war, dass wir von Polizisten eskortiert werden mussten", fragt sich einer der Asylwerber, "schließlich waren wir alle friedlich, und das war schon sehr einschüchternd."
Der Grund für den Einsatz: Vergangene Woche wurden 15 Bewohner und zwei Betreuer im Haus Erdberg positiv auf das Coronavirus getestet. Mittlerweile stieg die Zahl der Infizierten auf 24. Um ein Weiterverbreiten des Virus zu verhindern, entschied Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ), alle Bewohner der Flüchtlingsunterkunft in eine zweiwöchige Quarantäne zu stecken. Denn bei einem Corona-Fall erhalten nicht nur die infizierten