"Benehmen S' Ihnen net wie a Rotzbua"
Der Kabarettist Lukas Resetarits über Jesus, Joker und Regierungsmarketing
Der Fuchs ist das ausgemachte Tier der Stunde", konstatiert Katrin Schumacher angesichts der herrschenden Konjunktur von Titeln à la "Der kleine Fuchs hört einen Mucks". Das trifft beileibe nicht nur auf die Kinderliteratur zu. Neben Schumachers soeben erschienenem Buch "Füchse. Ein Portrait" ist vor wenigen Wochen nämlich auch noch "Füchse. Unsere wilden Nachbarn" der britischen Ökologin Adele Brand herausgekommen.
Nimmt man nicht bloß den Buchmarkt der Gegenwart, sondern gleich die ganze Geschichte der Menschheit in den Blick, stellt sich schnell heraus, dass der Fuchs eigentlich immer Saison hat. Seit Jahrtausenden tollt er durch Märchen und Mythen, Literatur und Legenden, treibt sich längst auch im Film und im Fernsehen herum. Er ist eine Konstante der Kulturgeschichte, immer attraktiv, aber zugleich hochgradig ambivalent. Die Schläue, die ihm in Fabeln von Aesops abwärts stets zugestanden wurde, wird ihm am anderen Ende des Wertschätzungsspektrums als Verschlagenheit ausgelegt,