Eingesperrt im Pflegeheim
Die Corona-Pandemie trifft vor allem die Alten: Sie werden zum eigenen Schutz isoliert. Angehörige machen nun Druck
Heidi List Sexkolumne. Aufklärung für Zeitgenossen
Die Verlierer dieser Krise sind die Pheromone. Weil sinnlos. Außer jenen, die kürzlich auf einer Döblinger Koksaber der Koch ist schuld -Party im kanzlernahen Milieu unter dem schützenden Schlaf des Martin Ho eingeladen waren, wird wohl niemand die Gelegenheit zum spontanen Herumschmusen gehabt haben.
Und doch hat mir eine Bekannte erzählt, sie sei haarscharf vor einer Beziehung. Sie haben sich online kennengelernt. Zuerst Maily-Maily und dann Flirty-Flirty. Dann gab es ein Skypekennenlernen. Gefolgt von täglichen stundenlangen Gesprächen. (Man ist ursuper.) Schließlich kündigte er an, niemanden mehr außer ihr online zu daten. Sie war beleidigt, denn davon war sie ausgegangen.
Drei Tage Funkstille. Dann Onlineversöhnung inklusive gemeinsamen Betrinkens. Nun stehen sie vor der Möglichkeit: sich treffen? Oder online weitermachen, mit erster gemeinsamer Selbstfriedigung. Ohne davon abgelenkt zu sein, was real ist. Zum Beispiel, dass der andere stinkt. "Macht nichts. Er stinkt sicher ursüß", sagt die Bekannte. Okay, Hopfen und Malz sowieso verloren, da ist wer verliebt.