Die Menschheit und ihre Seuchen
Jede Zeit hat ihre Epidemien, Covid-19 ist jene der globalisierten Gesellschaft. Ob wir daraus lernen?
Foto: Heribert Corn
Es hätte besser laufen können. Als der Falter zum angegebenen Zeitpunkt am verabredeten Ort in Salzburg zum Interview mit dem Musiker Hubert von Goisern eintraf, war die Enttäuschung groß. Keine beeindruckenden Häuser, keine schönen Landschaften, sondern pures Gewerbegebiet zwischen Tankstelle, Autohaus und Fastfood-Hütte. Und dann kam auch noch das Donnerwetter. Das Auto mit Wiener Kennzeichen hatte nicht nur einen, sondern gleich drei Parkplätze verstellt – unabsichtlich. Man wusste nicht, wo man parken durfte, und wollte nachfragen. Doch zu spät. Die Wiener Arroganz hatte sich wieder einmal bestätigt.
Das Interview fand dann in einem gemütlichen kleinen Raum der Firma Tebes statt, die unter anderem eigens für Hubert von Goisern Gitarrenverstärker entwickelt und baut. Zwischen einem vollen Schreibtisch, herunterhängenden Kabeln, einer ausrangierten Jukebox und altem Mobiliar nahm man an einem runden Holztisch in grünen, weichen Sesseln Platz.
Der 67-jährige Musiker, als Protagonist der Neuen Volksmusik seit Jahrzehnten bekannt, veröffentlicht dieser Tage unter dem bürgerlichen Namen Hubert Achleitner seinen ersten Roman, „Flüchtig“, im Sommer soll eine neue Platte folgen, „Zeiten & Zeichen“. Das Gespräch führte von den neuen Schreiberfahrungen über den heiligen Berg Athos bis zum Rauswurf aus einer Bad Goiserner Blasmusikkapelle und von Jörg Haider bis zu Sebastian Kurz. Die Verabschiedung der „Weana“ fiel danach ungleich herzlicher aus als die Begrüßung.