„Wieso mögt ihr mich nicht?“

Kanzler Sebastian Kurz ruft Chefredakteure gerne persönlich an. Wo verläuft die Grenze zur Intervention?

Medien, FALTER 22/2020 vom 26.05.2020

Wenn es eng wird, greift der Chef persönlich zum Telefon. Und es war eng, am Tag nach Kanzler Sebastian Kurz’ Besuch im Kleinwalsertal. Am Mittwochabend, dem 13. Mai, war Kurz in Begleitung von Medienvertretern mit deutscher Sondergenehmigung in das abgeschiedene Vorarlberger Tal gereist und dort empfangen worden wie ein Corona-Volksretter. Von Masken, Sicherheitsabstand und Demut keine Spur. „Kassandra auf Abwegen“ betitelte der Chefredakteur der Kleinen Zeitung, Hubert Patterer, seinen Kommentar in der Morgenausgabe des 15. Mai. Er kritisierte den Besuch wortgewaltig und scharf. Kurz und sein Team seien, „berauscht vom erhofften PR-Coup, in ein PR-Debakel ersten Ranges“ getorkelt, der Kanzler habe damit seine „Glaubwürdigkeit und Pädagogik“ beschädigt, die Szenerie „glich einem Clip aus der Mitterer-Saga“.

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