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Zwei ungleiche Freundinnen und Hölderlins 250. Geburtstag
Intellektuelles Vergnügen, verbunden mit Arbeit: Der Einstieg in dieses Buch gestaltet sich aufgrund seiner anspruchsvollen Terminologie nicht ganz einfach. Es stellt aber, sowohl für Hölderlin-Kenner wie -Einsteiger geeignet, ein Glanzlicht zum an Publikationen reichen 250. Geburtstag' des Autors zwischen Klassik und Romantik dar.
Jürgen Link enthüllt ein von allem priesterlichen Geraune à la Heidegger und gelehrter Altertümelei entstaubtes Bild des ewig jugendlichen Poeten, der neben antiker Mythologie ebenso die Naturwissenschaften und das politische Begreifen seiner Zeit -der Französischen Revolution -im Sinne hatte. Er rückt Hölderlin damit deutlicher als üblich in eine Linie mit Spinoza und Rousseau und von seinem Studienkollegen Hegel ab. Link, Herausgeber der diskurstheoretischen Zeitschrift KultuRRevolution, zeigt damit eindrucksvoll, was dieser Begriff bedeuten kann.