Frischer Spargel, kaum Kontrollen
Der Spargelbauer Sulzmann soll seine Erntehelfer ausgebeutet haben. Wieso hat niemand hingeschaut?
Unwürdige Unterbringung mit Ungeziefer, Schimmel und einer Toilette für 21 Personen, ein Lohn unter den gesetzlichen Bestimmungen, zu wenige Ruhepausen - auf dem Spargelhof Sulzmann im niederösterreichischen Mannsdorf im Marchfeld sollen unzumutbare Zustände geherrscht haben, der Falter, Standard und ORF berichteten. Die 53-jährige Rumänin Marioara A. hatte ihr Leid öffentlich gemacht.
Der Betrieb ist, wie man sich die österreichische Landwirtschaft gerne vorstellt: in der Region verhaftet, ein Familienunternehmen, wo die Mutter an den Sohn übergibt, das AMA-Gütesiegel trägt er auch. Das Produkt, der Spargel, läuft als Marchfelder Spargel unter der Ursprungsbezeichnung der EU. Natürlich ist Sulzmann Mitglied der lokalen bäuerlichen Interessenvertretung "Genuss Region Marchfeldspargel".
Vergangene Woche wurden die Unterkünfte bei Sulzmann behördlich gesperrt. Die Finanzpolizei prüft inzwischen die Arbeitsverträge. Laut Marioara A. hätten die Erntehelfer-Partien regelmäßig