"Ich bin keine Jüdin"

Wien bekommt ein neues Schoah-Denkmal. Es ist ebenso mutlos wie Karoline Edtstadlers Rede zu dessen Baubeginn

KOMMENTAR: ANNA GOLDENBERG
Falter & Meinung, FALTER 27/20 vom 01.07.2020

Ich bin keine Jüdin." Vielen Dank für diese Klarstellung, Frau Ministerin Edtstad ler, aber das ist eigentlich hinlänglich bekannt. Warum hielten Sie diese Abgrenzung dennoch für notwendig, um Ihre Rede vom Montag vergangener Woche anlässlich des Baubeginns des Schoah-Denkmals zu beginnen? Sie haben versucht, sich selbst in Bezug zur Geschichte zu setzen. Sie kennen Krieg und Ermordung nur aus den Geschichtsbüchern und von Zeitzeugen, erzählen Sie. Aber Sie hätten mit zwölf Jahren gelernt, was es heißt, einen geliebten Menschen zu verlieren, als Ihr Großvater starb. Ihre Mutter habe sie getröstet: Solange Sie seinen Namen nennen, würde er weiter in Ihnen leben.

Ihre Intention war eine gute, aber das ging daneben. Sie setzen die Erinnerung an Ihren tödlich verunglückten Großvater mit der Erinnerung an die 66.000 österreichisch-jüdischen Schoah-Opfer gleich. Sie sagen nicht, dass die Umstände ihrer Tode gleich oder ähnlich sind, nein, aber Sie tun so, als könnte man mit

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  821 Wörter       4 Minuten

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