Erkurt Nachhilfe
Weißensee statt Westbalkan: Ich folge brav Susanne Raab
Letzte Woche -einen Tag vor dem ersten Österreich-Urlaub meines Lebens -war ich am Verzweifeln: Ich besitze weder Wanderschuhe noch Dirndl noch Regenjacke, und das sind offenbar die Sommerutensilien, die man im Heimaturlaub braucht. Die Menschen aus der Österreich-Werbung, die mir dank Algorithmus die ganze Zeit in meinen Feed gespült werden, sind alle blond und tragen Dirndl.
Mein ganzes Leben lang bin ich im Sommer nach Bosnien, in die Heimat meiner Eltern, gefahren und ein paar Tage ans Meer nach Kroatien - das Einzige, was wir gebraucht haben, waren Badekleidung und genug Euroscheine für die Verwandten, die glauben, dass wir in Österreich im Luxus leben, während unsere Eltern in Wirklichkeit Klos putzen.
In meiner Schulzeit habe ich zwar auf Schullandwochen andere Bundesländer bereist, aber wirklich gute Erinnerungen daran habe ich nicht: Ich musste die ganze Zeit Spaghetti mit Ketchup essen, weil das die einzige Alternative zu Schwein war. In Kärnten drückte mir Jörg Haider