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IT-Kolumne
Einen etwas missglückten Auftritt absolviert die Schauspielerin Julia Roberts in der Serie "Homecoming" (Amazon). Sie spielt eine Psychologin, die sich für fragwürdige Experimente an traumatisierten Soldaten hergibt. Der Star des 90er-Jahre-Kinos übernimmt dabei eine ähnliche Aufgabe wie Wynona Ryder in "Stranger Things": ein gealtertes Mädchen aus dem Romantikfach wechselt in die Erwachsenenwelt.
Doch während Ryder als dysfunktionale Mutter in Traumwelten abdriftender Kinder die Verletzungen des Älterwerdens in der Filmindustrie offenlegt, umgibt sich Roberts mit einem Panzer. Sie klimpert zwar immer noch mit den Wimpern wie ein Teenager, die mit diesem Alter verbundene Unsicherheit ist jedoch verschwunden. Kontrollverlust gehört nicht zum Repertoire. Sogar der vom Drehbuch vorgesehene Gedächtnisverlust scheint die Protagonistin nicht zu verunsichern. Das Leben der Heilerin liegt in Trümmern, doch sie weiß stets, was zu tun ist. Die Karriere hat aus Roberts keine bessere Schauspielerin, dafür aber eine selbstbewusste Frau gemacht.